Tirol Beitrag

2. Mai 2023

Quelle: tirol kliniken/Schwamberger
Quelle: tirol kliniken/Schwamberger

Landeplatz der Innsbrucker Klinik wird erneuert

Nach 26 Jahren Betriebszeit und laufenden kleineren und größeren Instandhaltungsarbeiten muss der Hubschrauber-Landeplatz der Innsbrucker Klinik grunderneuert werden. Zu diesem Zweck wird der Heliport vom 12.6.2023 bis Mitte September gesperrt.

Quelle: tirol kliniken/Schwamberger

(VNT) Es sind vor allem der Belag und die Heizung des Landeplatzes, die nach 26 Jahren Betriebszeit und über 69.000 Flugbewegungen (Starts und Landungen) am Ende ihrer Nutzungszeit angekommen sind. „Wir erneuern sowohl den Bodenbelag als auch die Heizung der Plattform, die die Landefläche eisfrei hält. Im Zuge dessen werden auch die Befeuerung und der Aufzug zur Plattform erneuert“, erklärt der Kaufmännische Direktor der Innsbrucker Klinik, Clemens Rissbacher. Die Bauarbeiten werden etwa drei Monate in Anspruch nehmen. Da im Bereich der Klinik keine Ersatzlandefläche zur Verfügung steht, wurde ein umfassendes Konzept erarbeitet, um die Notfallversorgung weiterhin sicherstellen zu können.

Reduktion – Kooperation – Ausweichlandeplatz

Das Konzept für die dreimonatige Bauphase sieht drei Maßnahmen vor:

1. Reduktion des Flugbetriebs

In Abstimmung mit den Hubschrauberbetreibern, der Rettungsdienst GmbH, der Leitstelle Tirol, dem Land Tirol und anderen Partner:innen wird versucht, den tirolweiten Rettungs-Flugbetrieb um die Hälfte zu senken. Erreicht werden soll das zum einen (ca. 30 Prozent) durch sogenannte strenge Indikationsstellung am Unfall- bzw. Notfallort, also einer strengen Beachtung der Kriterien, welche Patient:innen mittels Hubschrauber transportiert werden müssen. „Ein Indikator, dass wir das schaffen können ist zum Beispiel der Vergleichszeitraum Juni bis September 2022. Wir haben in dieser Zeitspanne 655 Anflüge verzeichnet, wobei ca. 100 auf diesem Weg angelieferte Patientinnen und Patienten die Klinik nach ambulanter Behandlung noch am selben Tag verlassen konnten“, erklärt der Ärztliche Direktor Alois Obwegeser.

2. Enge Kooperation mit anderen Krankenanstalten

Die restliche prognostizierte Reduktion des Flugbetriebs betrifft vor allem sogenannte „nicht-zentrumspflichtige“ Patient:innen, also z.B. ohne schwere Kopfverletzung oder schwere neurologische Erkrankung. Diese Betroffenen werden vorrangig nach Hall, Schwaz, Kufstein oder Zams geflogen, aber auch je nach Indikationsstellung bzw. Notfallort nach Vorarlberg oder Salzburg.

3. Anlieferung über einen Ausweichlandeplatz bei der Olympiaworld

Wir gehen im Renovierungszeitrum von durchschnittlich ca. drei verbleibenden Patient:innen pro Tag aus, die mittels Hubschrauber in die Innsbrucker Klinik eingeliefert werden müssen. Für diese Patient:innen wird ein bodengebundener Shuttle zwischen Olympiaworld und Innsbrucker Klinik eingerichtet, wobei die tirol kliniken sich an dieser Stelle bei der Olympiaworld bedanken, die problemlos Außenflächen zur Verfügung gestellt hat. Für den Patient:innen-Transport wird ein eigener Rettungswagen, mit Sanitäter:innen sowie einer Notärztin/einem Notarzt bereitgehalten. Fahrzeug und Besatzung werden an der Klinik stationiert sein und bei Ankündigung eines Hubschraubers zur Olympiaworld fahren um den Transport durchzuführen. Die Anlieferungszeit wird dabei ca. gleichlang sein wie bei der Landung in der Klinik. Der Grund am Beispiel eines Herzinfarkts: Bei der Landung in der Klinik muss die/der Patient:in vom Hubschrauber in den Erstversorgungsraum am Landeplatz, von dort mit dem Landeplatzlift in den 12. Stock der Chirurgie, von dort mit dem Lift in den unterirdischen Gang und dann weiter ins Kinder- und Herzzentrum und mit dem Lift in das dritte Obergeschoß, wo sich der Herzkatheter befindet. Bei der Landung auf der Freifläche der Olympiaworld erfolgt dort die Umlagerung in den Rettungswagen und dieser fährt direkt vor das Kinder- und Herzzentrum wo noch eine Liftfahrt zum Herzkatheter notwendig ist.