Tirol Beitrag

27. April 2023

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Die tirol kliniken gehen neue Wege im Recycling von Einmal-OP-Geräten

Ein Projektteam der tirol kliniken arbeitet gemeinsam mit der Firma Johnson & Johnson Medtech und weiteren Partnern an einem Pilotprojekt zur Wiederverwertung von Einmal-OP-Geräten. Nach einem Jahr zeigen sich beachtliche Erfolge in Sachen Nachhaltigkeit.

In der Gesundheitsversorgung fallen große Mengen an Abfall an, insbesondere durch die notwendige Verwendung von Einmalkunststoffprodukten, damit Sicherheit und Hygiene gewährleistet sind. „In vielen Einmal-Geräten sind wertvolle Komponenten, zum Beispiel seltene Erden, Metalle oder Gold, verbaut“, erklärt Projektleiterin Kornelia Giersig, Leiterin der Ökologie und Abfallwirtschaft am Landeskrankenhaus Innsbruck. „Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, diese Wertstoffe wieder dem Produktionskreislauf zuzuführen“.

Im März 2022 fiel der Startschuss für ein Pilotprojekt gemeinsam mit der Herstellerfirma Johnson & Johnson. Im Mai begannen eigens geschulte OP-Mitarbeiter:innen am LKH Innsbruck mit der Umsetzung, im November folgten OP-Bereiche am LKH Hall.

Geschlossene Kreisläufe

Damit Instrumente in einen Recyclingprozess aufgenommen werden dürfen, müssen OP-Mitarbeiter:innen zunächst bewerten, ob diese kontaminiert sind. Ist dies der Fall, wird das Produkt desinfiziert und in eine vorgesehene Box gelegt. Mehrmals pro Woche werden die Boxen zur Firma MPAT in Zirl transportiert. Dort erfolgen das Waschen und die thermische Desinfektion der Geräte in speziellen Anlagen. Anschließend werden die gereinigten Produkte von der Firma DAKA abgeholt und zu einer sozialökonomischen Werkstatt in Schwaz gebracht, wo die Zerlegung der Einweg-Medizingeräte in die einzelnen Bauteile erfolgt. Die dortigen MitarbeiterInnen identifizieren und trennen dabei die verbauten Rohstoffe, was aufwändig, jedoch für korrektes Recycling erforderlich, ist. Somit spielt auch die soziale Komponente eine Rolle, da die Firma DAKA beim Projekt RELECTRO MitarbeiterInnen mit Beeinträchtigungen beschäftigt, die die Wiederaufbereitung und Sammlung der Wertstoffe übernehmen.

Erste Erfolge

Nach einem Jahr zieht das Projektteam eine positive Zwischenbilanz. „Wir konnten zeigen, dass die Verwertung von Komponenten aus Einmal-OP-Geräten definitiv möglich ist. Jetzt geht es darum, weiterzumachen: Wir wollen die nachhaltige Verwertung auf so viele Produkte wie möglich ausweiten.“, sagt Projektleiterin Kornelia Giersig.

Die Verlängerung des Recycling-Projektes für die nächsten Monate ist bereits beschlossen, auch damit mehr verwertbares Material und weitere Erkenntnisse gewonnen werden können.

Laut Giersig steht und fällt das Nachhaltigkeitsprojekt mit dem Engagement der OP-MitarbeiterInnen: „Ohne die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten und der laufenden Schulung der Mitarbeiter:innen wäre es nicht möglich, im Sinne der Nachhaltigkeit etwas zu bewegen.“