Am 15.3.2007 haben sich im Innsbrucker Stadtteil Mühlau 10 „zusammengewürfelte“ Betroffene getroffen, um nach einer intensiven Vorphase (Ausarbeitung von eigenen Statuten) den Verein „Nephro Tirol“ zu gründen
Die Gründungsversammlung, als erste Generalversammlung des Vereins, fand im Gasthof Dollinger statt. Als Gründungsobmann hatte ich die Ehre, ein Konzept mit den Statuten zur Beschlussfassung vorzulegen. Getragen wurde die Gründung von Renate und Albert Elender, Margit und Paul Höllrigl, Herta Grüner, Stefan Kneringer, Mag. Anton Leitner, Mag. Silvia Prast, Arthur Vallazza und meiner Person. Wir stellen nicht nur gemeinsam die Gründungsversammlung, sondern waren auch die ersten ordentlichen Mitglieder des neu entstandenen Vereins. In den Vorstand wurden für vier Jahre gewählt: Egon Saurer als Obmann, Mag. Silvia Prast als Obmann-Stellvertreterin, Mag. Anton Leitner als Schriftführer, Stefan Kneringer als Stellvertreter, Arthur Vallazza als Kassier und Herta Grüner als Stellvertreterin. Mit Eintragung in das offizielle Vereinsregister unter der ZVR-Zahl 720709539 am 12.4.2007 wurde die Vereinsgründung von der Vereinsbehörde rechtskräftig bestätigt. Bereits am 30.4.2007 fand die erste Vorstandssitzung im Haus der Begegnung in Innsbruck statt. 37 weitere Sitzungen und eine Vorstandsklausur folgten in den nächsten 10 Jahren. Mit 4.6.2007 stellte der neu gegründete Verein bereits seine eigene Vereinshomepage unter nephrotirol.at vor. Damals noch ein Meilenstein. Der Erfolg der Internetpräsenz kann sich bis heute sehen lassen: Haben doch bisher mehr als 270.000 Besucher mit 2,8 Millionen Zugriffen die Seiten eines lokal agierenden Vereins besucht.
Infrastruktur und Auftritt
Schnell mussten nicht nur Infrastruktur und Ressourcen aufgebaut, sondern auch eine finanzielle Basis geschaffen werden. Begnügten wir uns am Anfang noch mit selbst zusammengestelltem Briefpapier, begangen wir schon bald an einem einheitlichen Auftritt zu arbeiten: Homepage, Briefpapier, Flyer, Drucksorten, Zeitung, Visitenkarten und Plakate wurden einem einheitlichen Design unterstellt. „Nephro Tirol“ wurde in den Folgejahren immer wieder kopiert und sein CR auch von der Homepage gestohlen. In den 10 Jahren wurden nicht nur Info-Stände zur Organspende abgehalten, sondern auch Dankmessen für die Organspender organisiert. 8 Symposien, 10 Generalversammlungen mit Weihnachtsfeiern, 62 Stammtische, Besichtigungen, Verabschiedungen, Ehrungen und Fortbildungen wurden organisiert. Der Verein hat an 19 Tagungen der Arge Niere Österreich teilgenommen, wovon er selbst in Tirol 3 organisieren durfte.
Schaffung neuer Dialyseplätze und Erweiterung der Bettenstation
Ich wurde beim neu gegründeten Dachverband der Organtransplantierten am 22.1.2011 zum Obmann-Stellvertreter in Salzburg gewählt. Am 10.4.2015 wurde ich zum Vizepräsidenten der Arge Niere Österreich gewählt. Zum Pflichtprogramm unseres Vereins gehört auch die jährliche Veranstaltung „Tag der Selbsthilfe“ im Innsbrucker Landhaus. Ich selbst werde zu Vorträgen und Diskussionen eingeladen, so hatte ich im August 2015 im Rahmen des Europaforum Alpbach in Tirol die Gelegenheit über die Selbsthilfe zu referieren. Ganz wesentlich für die Tiroler Nierenpatienten dürfte wohl unser Einsatz für mehr Dialyseplätze und gegen weitere Schließtage auf der Nephrologischen Ambulanz sein. Öffentlich haben wir uns auch für die Erweiterung der Bettenstation stark gemacht. „Nephro Tirol“ hat sich mittlerweile Gehör und Respekt verschafft. Unser Verein wirkt solide und selbstbewusst.
Vereinszeitung und soziales Engagement
Am 15.3.2008 haben wir unsere eigene Vereinszeitung „Nephro Tirol“ aus der Taufe gehoben. Die Vereinszeitung wird inhaltlich immer auf den aktuellsten Stand gebracht und erscheint zweimal im Jahr. 2008 mit einer Sondernummer. Aus Anlass des 10-jährigen Jubiläums wird ebenfalls eine umfangreiche Sondernummer erscheinen. Besuche in Dialysestationen, Krankenbesuche, Interventionen, Vorsprachen, Gespräche und gesellige Treffen sind ebenso im Programm, wie interdisziplinäre Veranstaltungen.
Das Jahr 2017 ist für unseren Verein ein Jubeljahr. Dennoch sollte nicht verschwiegen werden, dass seit der Gründung mehr als 50 Prozent der ursprünglichen Mitglieder bereits verstorben sind. Auch mussten wir zwei Gründungsmitglieder und manche noch junge Wohltäter zu Grabe tragen. Die nächsten Jahre werden sicher Veränderungen mit sich bringen. Im Gesundheitssystem wird kein Stein auf dem anderen bleiben. Viele Ärzte kommen in das Pensionsalter. Der Ärztemangel wird spürbar und die Zukunft in vielerlei Hinsicht unsicherer. Tirol, wie wir es kannten, ist im Umbruch. Hoffen wir, dass wir weiterhin mit „Nephro Tirol“ einen erfolgreichen Weg gehen können.
Dank und Ausblick
In Dankbarkeit an die letzten 10 Jahre, die ich diesem Verein als Obmann vorstehen konnte, möchte ich mich bei allen Unterstützern und Förderern bedanken. Für die exzellente Zusammenarbeit mit den medizinischen Berufen einerseits und den Unterstützern und (passiven) Mitgliedern andererseits. 10 Jahre ehrenamtliche Arbeit sind „wie ein Hauch des Windes“ vergangen, um das Alte Testament zu zitieren. Ich selbst bin manchmal bis an meine Grenzen (neben einer Krebserkrankung und der vollen Berufsausübung) gegangen. So bitte ich weiter um Unterstützung und wünsche mir, dass das gute Werk „Nephro Tirol“ in Kontinuität und Tatkraft weiter im Interesse aller Nierenpatienten bestehen bleibt. Das ist mein Geburtstagswunsch an „Nephro Tirol“!
Euer
Egon Saurer
(Vereinsobmann)