Forderungspunkte von „Nephro Tirol“ zum Projekt „Niere 60/20“ in die Landeszielsteuerungskommission eingebracht
(VNT). Im Rahmen eines Gespräches mit dem stellvertretenden Direktor der TGKK Mag. Gotthard Ringer und der Chefärztin Dr. Gudrun Seiwald am Montag, den 6.6.2016 hat Obmann Egon Saurer einen Forderungskatalog zur Verankerung des weiterführenden Konzepts „Niere 60/20“ der Österreichischen Gesellschaft für Nephrologie vorgestellt. Mag. Gotthard Ringer sicherte seitens der TGKK zu, dass Direktor Dr. Arno Melitopolus das Forderungskonzept des Vereins in die Landeszielsteuerungskommission einbringen wird. Wichtigster Parameter wird nun sein, dass die Verhandlungen direkt über die Landeszielsteuerungskommission beginnen können. Den Vorsitz in diesem Gremium führt Gesundheitslandesrat Dr. Bernhard Tilg. Bisher konnte das Projekt „Niere 60/20“ in den Bundesländern Vorarlberg und Steiermark implementiert werden!
Projekt „Niere 60/20“ der ÖGN
Die wichtigsten Ziele des Projektes 60/20 sind die Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die Früherkennung einer Leistungsreduktion der Niere auf 60%, um Maßnahmen gegen die Progression des Funktionsverlustes zu ergreifen sowie eine frühzeitige Information der Betroffenen bei einer Leistungsreduktion der Niere auf 20% darüber, welche Nierenersatztherapie für das persönliche Setting das Beste ist – unter Beachtung der medizinischen Optionen.
Diskussionspapier von Nephro Tirol
Ausgangssituation
Als Grundlage des VGNT wird das Projekt „Niere 60/20“ der österreichischen Gesellschaft für Nephrologie herangezogen
Zuweisung bei eingeschränkter Nierenfunktion ab 60 Prozent an einen Nephrologen durch einen Allgemeinmediziner/Internisten zur Begutachtung
Ab einer Nierenfunktion von unter 60 Prozent steigt das Risiko einer kardiovaskulären Erkrankung (Schlaganfall oder Herzinfarkt)
Ab einer Nierenfunktion von 20 Prozent soll patientenspezifisch die optimale Nierenersatztherapie vorbereitet werden
Die optimierte Versorgung der Betroffenen soll ein terminales Nierenversagen möglichst verzögern
Unsere Forderungen:
Um diese Maßnahmen auch adäquat umsetzen zu können, fordern wir eine adäquate Versorgungsstruktur für Patienten mit Nierenerkrankungen in Tirol zu etablieren!
Das Screening erfolgt mittels geschätzter glomerulärer Filtrationsrate (eGFR) und durch die Feststellung eines erhöhten Proteingehalts im Urin (Albuminurie bzw. Proteinurie) durch den Hausarzt
Die Screenings sind zu einem großen Teil im niedergelassenen Bereich umzusetzen
Des Weiteren konnte auch das ökonomische Einsparungspotenzial bei Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Nierenversagen ausgemacht werden. So kostet die Dialyse laut Bericht der NÖGKK und des Landes Niederösterreich durchschnittlich 65.000,- Euro pro Patientenjahr. Die Kostenträger können somit 180 Euro pro Tag einsparen, wenn der Eintritt der terminalen Niereninsuffizienz verzögert werden kann.
Durch die Gesundheitsreform in Österreich ergibt sich die Chance zur landesweiten Implementierung des Vorsorgekonzepts „Gesunde Niere Tirol“ in den Landeszielsteuerungsvertrag. Es handelt sich eindeutig um ein Projekt, welches den Prinzipien der Prävention folgt.