In Südtirol soll die Patientenanzahl der Hausärzte auf 1.500 begrenzt werden. Damit will man eine erstklassige Betreuung gewährleisten. In Tirol gibt es laut Ärztekammer eine solche Patientenbeschränkung nicht.

Südtirols Hausärzte müssen sich wohl von einigen ihrer Patienten verabschieden. Eine neue Regelung aus Rom schreibt vor, dass Ärzte für Allgemeinmedizin nur noch 1.500 Patienten betreuen dürfen. Viele Hausärzte zählen allerdings bis zu 2.000 Personen zu ihrem Patientenstamm.
Neue Regelung stoßt auf Unverständnis
Dr. Andreas von Lutterotti kann der neuen Patienten-Höchstgrenze von 1.500 nichts abgewinnen. Der Vizepräsident der Südtiroler Ärztekammer ist Hausarzt in Kaltern. Seiner Meinung nach sollte jeder Patient den Arzt seines Vertrauens wählen können. Die neue Regelung sei nicht in Ordnung für die Freiheit der Bürger, so der Mediziner. Bisher habe es generell kaum Klagen von Seiten der Patienten über die Versorgung durch die Hausärzte gegeben, erklärt Martin Telser, der Präsident vom Dachverband für Soziales und Gesundheit. Außerdem werde es in Zukunft vielleicht nicht mehr genügend Ärzte geben. Viele Hausärzte seien bereits über 60 und werden in fünf bis zehn Jahren in Pension gehen, so Telser.
Beschränkung gilt nicht für ländliche Gebiete
Die Einschränkung gilt jedoch nicht für die sogenannten unterversorgten Gebiete. Auf dem Land dürfen die Hausärzte weiterhin mehr als 1.500 Patienten betreuen. Ausländische Mitbürger zählen nicht zur Quote. Allgemeinmediziner in den Ballungszentren, die mehr als 1.500 Patienten haben, werden sich innerhalb von einem halben Jahr von einigen trennen müssen. Wie die neue Regelung innerhalb kurzer Zeit umgesetzt werden kann, ist noch ungewiss.