An der Klinik wurden Vorwürfe gegen den Kardiologie-Chef laut.

(ES/TT). Innsbruck – Die unabhängige „Expertenkommission Kardiologie“ hat ihre Arbeit aufgenommen. Geprüft wird, ob der Chef der Kardiologie an der Uni-Klinik in Innsbruck, Wolfgang-Michael Franz, Sonderklassepatienten und solche der allgemeinen Klasse falsch abgerechnet hat. Die Spitalsleitung, tirol kliniken, hatte Franz vorgeworfen, einer Patientin auf der Intensivstation ein Kreditkarten-Abrechnungsgerät unter die Nase gehalten und zu Unrecht 1500 Euro verlangt zu haben. Franz habe seine Sekretärin vorgeschickt. Erst nach Intervention der Spitalsleitung habe Franz die Rechnung bereinigt.
Der Primararzt war zudem heftig von seinen eigenen Mitarbeitern kritisiert worden. Die nachgeordneten Ärzte warfen ihm mangelnde klinische Fähigkeiten vor. Es sei unter seiner Führung zu Komplikationen und Todesfällen gekommen. Die drei angezeigten Todesfälle seien innerhalb des „aufgeklärten Risikos“ gelegen, hatte die ärztliche Leiterin der tirol kliniken, Alexandra Kofler, erklärt. In der Expertenkommission geht es deshalb um die Honorarabrechnungen und die Mitarbeiterführung. Auch in diesem Bereich liegen Beschwerden vor. Der Primararzt vermutet eine Intrige gegen sich, wies die Vorwürfe stets zurück und plädierte auch dafür, eine Kommission einzusetzen.
In der Kommission sitzen Wirtschafter wie Rolf Kapferer und der ehemalige Landesamtsdirektor Helmut Schwamberger. Den Bereich Mitarbeiterführung bearbeiten Manfred Steinlechner und Stephan Laske. Mit dem Endbericht wird im September gerechnet.