Arbeitsgemeinschaft der Klinikärzte will sich durch die Aussagen von VP-Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg „nicht irritieren lassen“

Weitere Diskussionen über Kardiologie und Mehrkosten

Die Spitalsärzte verhandeln ebenso wie das nicht ärztliche Personal mit dem Land und dem Gemeindeverband über höhere Gehälter
Die Spitalsärzte verhandeln ebenso wie das nicht ärztliche Personal mit dem Land und dem Gemeindeverband über höhere Gehälter

(VNT/TT). Innsbruck – Die Arbeitsgemeinschaft der Klinikärzte will sich durch die Aussagen von VP-Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg „nicht irritieren lassen“, wie Sprecherin Renate Larndorfer erklärt. Die Spitalsärzte verhandeln ebenso wie das nicht ärztliche Personal mit dem Land und dem Gemeindeverband über höhere Gehälter. Die Vorstellungen der Arbeitnehmerseite seien „überzogen“, hatte Tilg im TT-Interview gemeint. Alle Forderungen zusammen würden das Budget des Landes und der Gemeinden sprengen und Mehrkosten von 200 Millionen Euro pro Jahr verursachen. Das sei unfinanzierbar.

Tilgs Vorgangsweise sei eine „unglaubliche Frechheit“, ist die Klubobfrau der Liste Fritz, Andrea Haselwanter-Schneider, empört. Obwohl Tilg seit sieben Jahren politisch für die Gesundheitspolitik und für die landeseigene Tilak verantwortlich sei, schiebe er den Ärzten, Pflegern und Mitarbeitern in den Spitälern, in den Alten- und Pflegeheimen und in den Sozialsprengeln die Schuld an der Finanzmisere zu. „Das ist Flucht aus der Verantwortung.“

Schützenhilfe bekommt Tilg aus den eigenen Reihen. Der Landesrat gehe nicht den einfachen Weg. „Populärer wäre es zweifellos, allen Gehaltsforderungen der Ärzte und Pfleger nachzugeben und diese über neue Schulden zu Lasten der nächsten Generationen zu finanzieren“, sagt VP-Gesundheitssprecher Stefan Weirather. Der Liste Fritz gehe es lediglich um „billige Stimmungsmache“.

Die SPÖ sorgt sich um die Kardiologie. „Alle Vorwürfe gegen Wolfgang-Michael Franz, Primar an der Innsbrucker Klinik, müssen restlos aufgeklärt werden“, sagt SP-Gesundheitssprecherin Gabi Schiessling. Es dürfe keine Bevorzugung von Sonderklassepatienten geben. Es könne nicht sein, „dass Menschen ohne Zusatzversicherung einen späteren Behandlungstermin bekommen“. Eine Expertenkommission wird eingesetzt, um alle Vorwürfe wirtschaftlicher und klinischer Natur gegen Franz zu klären.